Die Haut besteht aus mehreren Schichten (siehe Abbildung). Sie wird von einem Hydrolipidfilm bedeckt. Dieser setzt sich aus Schweiss und Wasser, welches unabhängig von Schweissdrüsen durch die Haut dringt, sowie Talgdrüsensekret und Hornzellprodukten zusammen. Die Hautoberfläche weist einen sauren pH-Wert auf (Begriffserklärung im Anhang). Dieser trägt mit dazu bei, dass Krankheitserreger (Bakterien, Pilze) nicht auf der Hautüberleben können. Man spricht daher vom Säureschutzmantel der Haut.
Querschnitt durch die Haut
Einige für den gesunden Menschen ungefährliche Keime haben sich jedoch an den sauren pH-Wert der Haut angepasst. Sie können auf der Haut leben und werden als Standortflora bezeichnet. Derzeit lernen wir mit neuesten wissenschaftlichen Methoden, dass diese sogar wichtige Funktionen für unsere Haut und unseren Körper ausüben und u. a. mit dazu beitragen, das Krankheitserreger nicht auf der Haut überleben können. Eine Schädigung der Standortflora kann daher zum Wachstum von Krankheitserregern führen.
Die oberste Schicht der Haut wird als Oberhaut bezeichnet (siehe Abbildung). An ihrem unteren Rand befinden sich Zellen, die sich ständig teilen (Basalzellen). Einige dieser Zellen bleiben dort liegen, andere wandern nach oben und reifen dabei aus, bis sie eine Hornschicht bilden und schliesslich abschilfern. Die Zellen werden u. a. durch Kittsubstanzen zusammengehalten. Im Bereich der untersten Zellschicht sind pigmentbildende Zellen (Melanozyten) zu finden. Nach Sonnenbestrahlung bilden diese einen Farbstoff (Melanin), der an die übrigen Zellen abgegeben wird. Verletzungen, die nicht tiefer als bis zu der sich teilenden Zellschicht reichen (Basalzellschicht), heilen narbenlos ab. Alle Verletzungen, die tiefer gehen, führen zu einer Narbe.
Querschnitt durch die Oberhaut
Unter der Oberhaut liegt die Lederhaut. Der Name leitet sich von dem Begriff „Leder“ der tierischen Haut ab. Dieser Teil der Haut bleibt übrig nach chemischer Entfernung der Oberhaut (Gerbung) und mechanischer Entfernung der Unterhaut. Die Lederhaut setzt sich aus zahlreichen Bestandteilen zusammen. Verschiedene Arten von Fasern (z. B. Kollagen, elastische Fasern) sorgen für die Elastizität und Stabilität der Haut. Zahlreiche Gefässe (Arterien und Venen) ernähren die Leder-, aber auch die gefässfreie Oberhaut. Sie können sich erweitern oder verengen. Die Erweiterung führt zur Erwärmung der Haut und Wärmeverlust an die Umgebung. Bei Verengung der Gefässe ist die Haut kälter, so dass Wärme im Körper zurückgehalten wird. Neben den Arterien und Venen sind auch Lymphgefässe zu finden, die Gewebeflüssigkeit zum Herzen und damit zurück in den Blutkreislauf transportieren. In der Lederhaut sind Nervenendigungen und Rezeptoren angesiedelt, die Empfindungen wie Tast- und Lagesinn, Druck, Vibration, Temperatur, Schmerz und Juckreiz an das Nervensystem weiterleiten.
Schweissdrüsen befinden sich am Übergang zwischen Leder- und Unterhaut. Der Schweiss dringt über Ausführungsgänge an die Hautoberfläche. Die Schweissbildung wird vom Nervensystem unbewusst reguliert. Durch Verdunstung entsteht ein Kühlungseffekt, der die Körpertemperatur senkt. Darüber hinaus können die Schweissdrüsen Salze oder Stoffwechselprodukte ausscheiden.
Die Haare reichen bis in das unter der Haut gelegene Fettgewebe. Das Haar wird am unteren Ende, dem Follikel, ständig verlängert und nach oben geschoben. In den Haarschaft mündet eine Talgdrüse. Der abgegebene Talg fettet die Haare und ist ein Bestandteil des Hydrolipidfilmes der Haut. Ein kleiner Muskel, der am Haarfollikel ansetzt, zieht sich bei Kälte zusammen, wodurch die sogenannte Gänsehaut entsteht.
Die Unterhaut besteht hauptsächlich aus Fettgewebe, welches je nach Ernährungszustand und Veranlagung unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Sie dient als Isolationsschicht, Nahrungsdepot sowie mechanisches Polster. Durch netzförmige Fasern verbindet sie die Haut mit den darunter gelegenen Strukturen (Knochen, Muskulatur, Sehnen).